Minenbedrohung in der Ukraine: Ausmaß, Folgen, Vergleich

Die Ukraine ist heute eines der am stärksten verminten Länder der Welt. Seit Beginn des umfassenden Krieges ist das Territorium des Landes mit Sprengkörpern aller Art verseucht: von Antipersonen- und Panzerabwehrminen bis hin zu Streumunition, nicht explodierten Kampfmitteln und improvisierten Sprengsätzen.

Ab 2024 übersteigt die Fläche potenziell verminter Gebiete 174.000 Quadratkilometer. Dies entspricht etwa einem Drittel des gesamten Territoriums der Ukraine. Aufgrund dieses Ausmaßes ist die Ukraine das am stärksten verminte Land Europas und eines der drei am stärksten verminten Länder der Welt.

Minen haben unmittelbare Folgen für das tägliche Leben: Zivilisten werden getötet oder verletzt, der Verkehr wird unterbrochen, der Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen wird blockiert und die Kosten für die Räumung der Gebiete werden auf Milliarden von Dollar geschätzt. Experten zufolge könnte die vollständige Minenräumung in der Ukraine 10 bis 70 Jahre dauern.

Das Ausmaß der Minengefahr in der Ukraine ist so groß, dass das potenziell kontaminierte Gebiet der Fläche ganzer Länder entspricht oder größer ist.

Im Kontext internationaler Erfahrungen wird deutlich, dass selbst Länder mit einer langen Konfliktgeschichte eine deutlich geringere Minenverseuchung aufweisen. Die Ukraine übertrifft diese Indikatoren bereits.

Obwohl einige Gebiete noch nicht inspiziert wurden, hängt das Tempo der Minenräumung vom Umfang der internationalen Hilfe, der Verfügbarkeit ausgebildeter Fachkräfte und einer nachhaltigen Finanzierung ab. Auch in friedlichen Gegenden entstehen Gefahrenzonen, sodass das Problem das ganze Land betrifft.

Die Ukraine ist zum neuen globalen Epizentrum der Minenbedrohung geworden und dieses Problem erfordert eine systematische, langfristige Lösung unter Beteiligung der internationalen Gemeinschaft.